„Bayern führt die Finanzierung der Sprach-Kitas fort und wendet dafür 25 Millionen Euro für dieses und nächstes Jahr auf.“ erklärten Haushaltsausschussvorsitzender Josef Zellmeier und sein Landtagskollege Hans Ritt. Davon profitieren auch vier Kindertageseinrichtungen in der Region Straubing-Bogen, die das Programm bisher nutzen und dies auch weiterhin tun können. Konkret handelt es sich dabei um die Straubinger Kindergärten Am Platzl und in der Donaugasse, das Kinderhaus St. Martin in Mitterharthausen und den Kindergarten St. Florian in Bogen. Gleichzeitig dankten sie auch Bundestagsabgeordneten und Finanzausschussvorsitzendem Alois Rainer, der sich gemeinsam mit der Unionsbundestagsfraktion vehement gegen die Beendigung des Bundesprogramms stemmte.
„Die Sprach-Kitas stellen eine tragende Säule der sprachlichen Frühförderung dar. Wir können es daher nicht zulassen, dass das Bundesprogramm entgegen des Koalitionsvertrags der Ampel-Koalition einfach ausläuft, weshalb der Freistaat mit einem Landesprogramm in die Bresche springt und die Förderung fortführt,“ so Zellmeier und Ritt weiter. Gleichzeitig kritisierten die beiden Abgeordneten die Einstellung des Bundesprogramms scharf: „ Einmal mehr handelt die aktuelle Bundesregierung verantwortungslos gegenüber unseren Kindern, die besonderen Förderbedarf haben. Ein seit vielen Jahren bewährtes Bundesprogramm einzustellen und den Kindergärten sich selbst zu überlassen geht gar nicht!“, schimpften die beiden Parlamentarier. Bayern stehe im Gegensatz zum Bund zu seiner Verantwortung und gebe Eltern wie Fachkräften und Kommunen Verlässlichkeit und Planungssicherheit.
Eine hochwertige frühkindliche Bildung ist für unsere Kinder von enormer Bedeutung, denn insbesondere in den ersten Lebensjahren werden die Grundlagen für eine gute und erfolgreiche Zukunft gelegt. Daher legt der Freistaat hierauf höchste Priorität. Die Angebote der frühkindlichen Bildung in der außerfamiliären Kinderbetreuung bieten dabei eine Chance für alle Kinder. Vor allem im Hinblick auf die Sprachentwicklung hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass hier ein deutlich zunehmender Förderbedarf der Kinder und Unterstützungsbedarf der Familien besteht. Zudem ist die frühkindliche und sprachliche Bildung auch aufgrund der vielen nach Deutschland bzw. Bayern geflüchteten Kindern aus der Ukraine gegenwärtig wichtiger denn je. Mit der Pädagogischen Qualitätsbegleitung (PQB) stellt die Staatsregierung bereits eine bewährte und hochakzeptierte Maßnahme zur Qualitätsentwicklung in der frühen Bildung zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es in Bayern mit dem „Vorkurs Deutsch 240“ eine gezielte Sprachförderung für Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf im Deutschen.
Vor wenigen Monaten hat die Bundesregierung angekündigt, das erfolgreiche Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ nicht fortzuführen. Nur aufgrund der massiven Kritik von allen Beteiligten konnte erreicht werden, dass die „Sprach-Kitas“ nicht bereits zum Ende des Jahres 2022, sondern erst Ende Juni 2023 auslaufen werden. Dieses Vorgehen ist unverantwortlich und geht vor allem zu Lasten derr Kinder. Um die betroffenen Familien nicht im Regen stehen zu lassen, wird Bayern das Programm in eigener Verantwortung fortsetzen.