Erst vor drei Jahren wurde der "Verband Kita Fachkräfte Bayern e.V. gegründet. Der Landkreis Straubing-Bogen ist mit Anika Czipfl aus Grafentraubach im Landesvorstand vertreten. Sie arbeitet als Erzieherin im Waldkindergarten Hart (Gemeinde Laberweinting) und hat den Kontakt zu ihrem Heimatabgeordneten Josef Zellmeier gesucht. Gemeinsam mit Landesvorsitzender Veronika Lindner trafen sie sich zum fachlichen Austausch in den Räumen des Waldkindergartens.

Es wurden verschiedene Themen rund um die Arbeits- und Rahmenbedingungen in Kindertagesstätten diskutiert. Der Fokus des Gesprächs lag zunächst auf der Entstehungsgeschichte und den Zielen des Verbands, der sich von bestehenden Gewerkschaften durch seinen Schwerpunkt auf der Verbesserung der Arbeits- und Rahmenbedingungen abhebt. Im Austausch sprachen sie gemeinsam über Ursachen und Auswirkungen des Fachkräftemangels, vor allem in Bezug auf das Personal und auch hinsichtlich der Bedeutung für die Qualität der pädagogischen Arbeit. Es wurde betont, dass eine qualitativ hochwertige Entwicklungs- und Bildungsbegleitung die Grundlage für eine starke Bildungsbiografie und die persönliche Entwicklung eines jeden Kindes ist.

Kritisch betrachtet der Verband den zunehmenden Quereinstieg, durch den weniger Fachwissen in den Einrichtungen gelangt und wodurch nicht genügend Zeit bleibt, um die Betroffenen auf ihrem Weg adäquat anzuleiten. Die Anforderungen an den Beruf stiegen zunehmend, so Lindner und Czipfl, da die Gruppen heterogener und die Aufgaben komplexer würden. Zellmeier wies darauf hin, dass der Fachkräftemangel mittlerweile fast alle Berufe trifft, weil die Babyboomer nach und nach in den Ruhestand gehen und die geburtenschwachen Jahrgänge nachkommen. Deshalb müsse man sich auf das Wesentliche konzentrieren und auch Kompromisse eingehen.

Die beiden Verbandsvertreterinnen freuten sich über den gewinnbringenden Austausch in einem intensiven und offenen Gespräch. Gleichzeitig warben sie um zusätzliche Mitglieder. Voraussetzung für den Beitritt ist ein pädagogischer Abschluss. Ziel ist es, die Kita-Welt von innen heraus zu stärken und den Kräften aus der Praxis eine professionelle und starke Stimme zu sein, um langfristig die Rahmenbedingungen zu gewährleisten, welche für eine gute Betreuungs- und Bildungsqualität von Bedeutung sind.